- 19. Januar 2023
- Hendrik Pleil
- Kategorie: ETF's
Mit einem Sparplan langfristig erfolgreich!
Viele Menschen erkennen, dass das Sparen auf der Bank aus der Sicht von Zinsen und Kapitalsteigerung schon lange nicht mehr lukrativ ist. Steigende Inflation und geringe Zinsen bei der Bank lassen Anleger nach alternativen Möglichkeiten suchen, bei denen das investierte Geld besser aufgehoben ist.
ETFs (Exchange Traded Funds) bieten eine lukrative Alternative zum herkömmlichen Sparbuch, da mit ca. 6 % jährlicher Rendite höhere Gewinne zu erwarten sind. ETFs bieten gegenüber dem Investment in Einzelaktien oder Aktienfonds weitere Vorteile, wie Kostenersparnis und passives Fondsmanagement und sind insbesondere für Anleger mit weniger liquiden Kapital interessant, da mit Hilfe eines Sparplans auch regelmäßig kleinere Summen investiert werden können. Wie das ganze funktioniert und ein paar Basics zu ETFs erfährst du in diesem Beitrag.
Wie unterscheidet sich der ETF von herkömmlichen Aktienfonds?
ETFs sind börsengehandelte Indexfonds. Das heißt, sie werden nicht über eine Fondsgesellschaft erworben und deshalb fällt kein Ausgabeaufschlag an. Das macht ETFs günstiger als Aktienfonds und es lassen sich dadurch bessere Renditen erwirtschaften.
Ein weiterer Unterschied ist die passive Verwaltung von ETFs. Aktienfonds werden von einem aktiven Fondsmanager verwaltet, der darüber entscheidet, welche Unternehmen eines Aktienindex in den Fonds aufgenommen wird. ETFs bilden dagegen den Aktienindex 1:1 passiv nach, was wiederum eine Kostenersparnis bedeutet. Es gibt auch ETFs, die große Aktienindizes nachbilden, dabei aber nicht alle Unternehmen abbilden, sondern nur eine Auswahl der größten und/oder kapitalstärksten Unternehmen, was als Sampling bezeichnet wird.
Wie funktioniert ein ETF-Sparplan?
Ein ETF-Sparplan funktioniert so ähnlich wie ein Sparbuch, auf das du jeden Monat eine festgelegt Geldsumme transferierst. Man kann es auch mit einem Abonnement vergleichen. Du legst nach deinen eigenen Kriterien, wie verfügbares Kapital, Risikoprofil, Anlageturnus fest, wie viel Geld in welchem Turnus für welche ETFs investiert werden soll. Du kannst monatlich, quartalsweise oder halbjährlich in deinen ETF-Sparplan investieren, je nach deinem Anlageziel und deinen Möglichkeiten.
Die Mindestanlage beträgt je nach Broker schon ab 25 Euro. Jedoch musst du berücksichtigen, dass für jede Transaktion Transaktionskosten anfallen. Daher solltest du darauf achten, dass die Rendite letztendlich höher ist als deine Kosten. Darüber hinaus benötigst du ein Depot und ein Wertpapierkonto bei einer Bank oder einem Broker, auf das deine Anteile verbucht werden, für das zusätzliche Verwaltungsgebühren anfallen.
Es ist auch möglich, Investitionen in ausländische ETFs zu tätigen, doch dann solltest du dich über die Konditionen und Möglichkeiten deines Brokers oder deiner Bank informieren.
Was sind die Vorteile von Einmalanlage vs. Sparplan?
Bei einer Einmalanlage richtet sich der Preis pro Aktie nach dem aktuellen Tagespreis. Dadurch besteht eine gewisse Abhängigkeit von der Kursentwicklung. Wenn du jedoch über eine große Summe Geld verfügst, die du nicht auf der Bank liegen lassen möchtest, hast du mit einer Einmalanlage in einen ETF gute Aussichten auf hohe Renditen. Der Broker belastet dein Wertpapierkonto mit der von dir angewiesenen Summe und bucht anschließend die von dir erworbenen Unternehmensanteile in dein Depot ein. Der Depotwert wird laufend anhand des Kurses ermittelt.
Bei einem Sparplan erwirbst du als Investor anhand einer vorher festgelegten Sparrate nach und nach immer mehr Anteile an einem ETF. Aufgrund des sich ständig ändernden Angebots und der Nachfrage, kommt es auch hier zu Kursschwankungen, was dazu führt das du unterschiedliche Mengen an Anteilen erwirbst. Bei hohen Kursen bekommst du für das gleiche Geld folglich weniger Anteile in deinem Depot verbucht, bei niedrigen Kursen mehr Anteile. Über die Zeit ergibt sich dadurch ein Durchschnittspreis, welcher als Cost-Average Effekt bezeichnet wird. Die durchschnittliche Rendite gegenüber einer Einmalanlage ist zwar etwas geringer, doch es besteht auch ein geringeres Risiko in Abhängigkeit von der Kursentwicklung bei einer Einmalanlage.
Ob du besser in einen Sparplan investierst oder eine Einmalanlage tätigst, ist von der Höhe deiner beabsichtigten Geldanlage und deinen finanziellen Zielen und deinem Risikoprofil abhängig. Wenn du nur kleine Summen im Monat zum Investieren zur Verfügung hast, dann kann ein regelmäßiger Sparplan, unter Berücksichtigung des Kosten-/Rendite-Abgleichs, eine sinnvolle Maßnahme sein. Wenn du etwas mehr Geld zur Verfügung hast, kann eine Einmalanlage oder einen Kombination aus Einmalanlage und Sparplan sinnvoll sein, denn sollte der Kurs deiner Anlage sinken, kannst du den Verlust mit einem Sparplan ausgleichen.
Wann sollte ich wie viel mit einem Sparplan anlegen?
Die Investitionssumme und der Turnus deines Sparplans hängt von den entstehenden Transferkosten und den Verwaltungskosten (TER) für den ETF im Verhältnis zu der jährlichen Rendite ab.
Grundsätzlich interessierst du dich wahrscheinlich für einen ETF-Sparplan, weil die Zinsen auf dem Bankkonto oder dem Sparbuch gering sind und du dir über die Investition in ETFs bessere Renditen versprichst. Wenn wir jedoch die Kosten beim Erwerb der ETF-Anteile berücksichtigen, kann es meist günstiger sein, das Geld zunächst auf deinem Girokonto zu lassen, oder auf einem Tagesgeldkonto zu halten, um dann viertel- oder halbjährlich eine größere Summe auf dein Wertpapierkonto für die ETF-Anlage zu überweisen.
Du musst demnach zwei Effekte berücksichtigen: die höhere Rendite deines Aktien-Depots und die durch die Umschichtung entstehenden Kosten. Wenn die zusätzliche Rendite die Kosten überwiegt, lohnt sich das Umschichten.
Fazit
Ein Sparplan kann also sinnvoll sein, jedoch solltest du auch die Kosten im Auge behalten.
Hinzu kommt natürlich die Frage, wie sich das Risiko bei den unterschiedlichen Sparplänen verhält. Der kürzere Sparrhythmus bringt in der Regel ein höheres Risiko mit sich, als wenn du dein Geld auf dem Tagesgeldkonto belässt und nur halbjährlich in dein Wertpapierkonto transferierst. Das heißt du hast höheres Risiko bei dennoch niedrigerer Rendite.
Das stellt die grundsätzliche Frage in den Raum, ob du mit einem Sparplan langfristig erfolgreich sein kannst, oder ob es nicht erfolgsversprechender ist, das Geld direkt in eine Einmalanlage zu investieren. Das Risiko ist natürlich größer, aber dementsprechend größer auch die Rendite.
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