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Arten von ETF´s

ETFs sind eine beliebte Möglichkeit, Kapital gewinnsteigernd und divers anzulegen. Bei der Zusammenstellung orientieren sich Indexfonds an einem Index, und bilden diesen 1:1 nach (Full Replication) oder synthetisch nach (synthetic Replication). Bekannte Indizes sind der DAX (Deutscher Aktienindex), der Dow Jones oder der MSCI (ehemals Morgan Stanley Capital International). Gewöhnlich werden Indexfonds an der Börse gehandelt, man spricht dann von Exchange Traded Funds (ETFs). ETFs zeichnen sich durch günstige Verwaltungsgebühren und ein geringes Risiko aus. Durch die gestreute Anlage über mehrere Titel entsteht eine große Diversifikation, wodurch ETFs besonders für Anfänger auf dem Börsenparkett, oder Anleger, die sich nicht so intensiv mit ihren Wertpapieren beschäftigen möchten, attraktiv sind.

Es gibt bei ETFs eine Vielzahl von Unterscheidungsmerkmalen. Dadurch lassen sich ETFs in unterschiedliche Kategorien unterscheiden, zB. nach Art der Abbildung (Full Replication, SWAP, Sampling etc.), Branche (Automobil, Finanzdienstleistung, Telekommunikation, etc.), Themen (Innovation, Cannabis, Fintech, etc), Strategie (Dividenden, Small-Cap, Growth, etc.), Anlagegut (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Kryptowährungen, Immobilien, etc.), Region (Europa, Asien, Amerika, etc.), Länder (Deutschland, USA, Japan, etc.).

Das lässt die Auswahl zunächst kompliziert erscheinen, zumal alle Kategorien Vor- und Nachteile haben, doch spricht die Vielfalt für ein individuelles Angebot im Einklang mit den persönlichen Anlagezielen und dem Risikoprofil.

Im Folgenden gebe ich eine Übersicht über die verschiedenen Arten von ETFs, die unterschiedlichen Kategorien und bespreche ein paar Vor- und Nachteile.

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Art der Abbildung

Eine wichtige Unterscheidung ist die Art, wie ETFs abgebildet werden.

Full Replication

ETFs können 1:1 nachgebaut werden, man spricht dann von der Full-Replication Methode. Bei der Full Replication werden genau die Aktien ausgewählt, die auch im Aktienindex enthalten sind. Zum Beispiel beim DAX-ETF sind es alle 40 DAX-Unternehmen. Der Vorteil ist eine klare Nachvollziehbarkeit, der Nachteil bei großen Indizes, wie dem MSCI-Welt), ist, dass die Transaktionskosten für die umfangreiche Nachbildung teuer und vom Anleger zu zahlen sind.

Sampling

Die Nachbildung durch Sampling macht es möglich, dass große Aktienindizes in einer abgespeckten Version zugänglich werden. Es werden dabei die Titel mit dem größten Einfluss auf die Wertentwicklung des Index ausgewählt. Durch diese Methode werden die Kosten für den Anleger gering gehalten und er bekommt in der Regel auch die Titel, die er erwartet. Der Nachteil ist, dass wenn der Anbieter die falschen Titel auswählt, eine Korrektur umständlich und teuer ist.

Synthetische Replikation

Die synthetische Abbildung ist im Grunde genommen ein Kunstprodukt mit Derivaten. Es wird ein Aktienindex abgebildet, ohne die Wertpapiere wirklich zu besitzen. Stattdessen wird dem Anleger die Wertentwicklung von einer Bank zugesichert und die Bank erhält eine Auswahl bekannter Aktien vom ETF-Anbieter. Die Kosten sind dadurch geringer und es können auch illiquide Indices angeboten werden. Nachteil ist, dass bei Insolvenz der Bank das Fondsvermögen verloren gehen kann. Das Risiko der Anleger wird aber durch ausreichende Sicherheiten des ETF-Anbieters begrenzt.

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Art der Ausschüttung

ETFs werde auch nach der Art der Dividendenausschüttung unterschieden, bzw. ob die Rendite ausgezahlt wird oder direkt in das Fondsvermögen einfließt, wodurch für langfristige Anleger höhere Renditen erzielt werden können.

ETF Arten nach Anlageklassen

Es gibt neben Aktien noch weitere Anlageklassen, die sich recht gut ergänzen, indem sie unterschiedlich auf die Entwicklungen am Finanzmarkt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren. Durch einen ausgewogenen Portfolio-Mix entsteht eine hohe Diversifikation, die das Risiko senkt und die Streuung des Investments auf verschiedene Anlageklassen reduziert die Wertschwankung des Portfolios.

Aktien-ETFs

Die bekanntesten ETFs sind die aus Aktienindizes abgebildeten. Diese werden an der Börse gehandelt und über einen Broker oder eine Bank bereitgestellt. Aktien-ETFs wurden oben und an anderer Stelle ausführlich besprochen. 

Anleihen-ETFs

Anleihen-ETFs sind ETFs, die eine Auswahl verschiedener Anleihen abbilden. Anleihen sind Verträge, in denen genau geregelt ist, dass im Zuge der Ausgabe der Anleihen (Emission) mehrere Anleger (Zeichner) dem Ausgeber (Emittenten) für eine vereinbarte Laufzeit und Verzinsung ein bestimmtes Kapital überlassen. Die im Voraus vereinbarten Zinsen sind in der Regel höher als bei einem Sparbuch und können über die gesamte Laufzeit angelegt sein oder variieren (variabel verzinste Förderungspapiere, Floater).

Es gibt unterschiedliche Arten von Anleihen, die sich nach Art und Fälligkeit der Zinsen (Straight Bond, Floater Nullkupon), Sicherstellung (fundierte oder nicht fundierte Anleihen), der Verbriefung der Rechte (Wandelanleihen, Optionsanleihen, Gewinn-Schuldverschreibungen), Emissionswährung und Ort der Emission (Doppelwährungsanleihen, Mischwährungsanleihen, Inlandsanleihen, Auslandsanleihen) unterscheiden.

Kryptowährungen-ETFs

Auch Kryptowährungen werden als ETFs oder alternativ als ETNs (Exchange-traded Note) und ETCs (Exchange-traded Commodity) abgebildet. Neben den bekannten Kryptowährungen, Bitcoin und Ethereum, bilden diese ETNs inzwischen auch weniger bekannte Altcoins, wie Cardano, Polkadot, Solona, Tezos oder Stellar ab. Das meiste ETN-Vermögen wurde jedoch bisher in Bitcoin und Ether investiert.

ETF, ETN und ETC haben gemeinsam, dass sie zum Handel ab einem Stück an einer regulierten Börse zugelassen sind und eine variable Anzahl von handelbaren Anteilen möglich ist.

Unterscheiden tun sie sich, insbesondere in der Art der Sicherheit und Ausgabe. ETFs sind sichere, offene Publikumsfonds, ETCs und ETNs werden stattdessen von einer Zweckgesellschaft ausgegeben. Manche investieren zu 100% in Edelmetalle oder Kryptowährungen, andere bilden synthetisch den Basiswert ab. Anders als bei den etablierten Aktien- und ETF-Börsen, ist der Marktzugang für Handelsteilnehmer noch mit einem Pseudonym möglich. Hier werden bald durch die EU strengere Regulationsmechanismen in Kraft treten.

Edelmetall-ETFs

Auch die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium sind als Edelmetall-ETFs erhältlich.

Du kannst in physisches Gold oder Silber investieren, also Barren und Münzen kaufen, oder du kaufst Wertpapiere, die die Goldpreisentwicklung abbilden. Der Goldpreis ist sehr volatil, da jedoch ein echter Sachwert hinterlegt ist, ist nicht davon auszugehen, dass Gold, Gold-Wertpapiere oder Gold-ETFs ihren Wert verlieren. Dadurch eignen sich diese ETFs als stabiler Anker im Wertpapierdepot. Dazu gelten Gold-ETFs als Sondervermögen und sind im Falle einer Insolvenz abgesichert. Gold-ETCs sind dagegen Schuldverschreibungen, vergleichbar mit einem Gold-Zertifikat.

Geldmarkt-ETFs

Dein Investment in Geldmarkt-, bzw. Währungs-ETFs sind für dich vor allem dann interessant, wenn du dein Portfolio weiter diversifizieren willst, aber dich nicht im Detail mit der Entwicklung von Währungen beschäftigen möchtest, die vor allem durch den politischen- und sozio-ökonomischen Kontext bestimmt wird. Durch die Kaufkraftparitätentheorie, die besagt, dass sich identische Waren, bzw. Warenkörbe in verschiedenen Ländern mittel- oder langfristig im Preis anpassen werden, ist es möglich, Prognosen für den Kursverlauf ausländischer Währungen zu erstellen. Die Kaufkraftparität wird in Studien der OECD (Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit) veröffentlicht.

Währungs-ETFs, wie der Currency Valuation ETF von db xtrackers investiert in jeweils sechs der G10-Währungen (US-Dollar, Euro, Japanischer Yen, Britisches Pfund, Schweizer Franken, Norwegische und Schwedische Krone, Australischer, Neuseeländischer und Kanadischer Dollar). Jedes Quartal werden im Index je drei Währungen ausgewählt, die aktuell als unter- oder überbewertet eingestuft werden und entsprechend gekauft oder verkauft werden.

Immobilien-ETFs

Durch Immobilien-ETFs ist es möglich, in Immobilien zu investieren, ohne eine Immobilie besitzen zu müssen. Branchen-ETFs bieten Zugang zu den wichtigsten börsennotierten Unternehmen eines bestimmten Sektors (Sektor-ETFs) Mit globalen Immobilien-ETFs hast du also die Möglichkeit, in die größten Immobiliengesellschaften und Immobilienfonds (REITS) weltweit zu investieren.

Die Art von ETFs sollten allerdings nicht mit Themen-ETFs verwechselt werden, da diese eine nicht standardisierte Industriegruppe und ein spezielles Investmentthema abbilden.

Rohstoff-ETFS

Rohstoffe werden mittels ETCs verbrieft. Die Anleihen sind mit Rohstoffen oder Edelmetallen besichert und die Laufzeit der ETCs ist unbegrenzt. Die Kosten sind relativ gering und der Handel sowie die Abbildung sind transparent. Rohstoffe werden allerdings nur als Anleihen ausgegeben, da sie im Investmentfonds nicht direkt erworben werden dürfen. Sollte der ETC-Emmitent insolvent gehen, trägt der Anleger das Risiko, im besten Falle kann er dann auf die hinterlegten Sicherheiten zurückgreifen.

Multi-Asset-ETFs

Multi-Asset-ETFs ETFs, die in börsengehandelte Fonds investieren, die mehrere Anlageklassen abdecken können. Das heißt, Multi-Asset-ETFs investieren wieder in ETFs, sind jedoch ohne Ausgabeaufschlag oder versteckten Provisionen zu haben.

Manche Multi-Asset-ETFs verfolgen einen langfristigen Buy and Hold-Ansatz, andere verändern regelmäßig die strategische Aufteilung der Anlageklassen. Daher ist es sinnvoll, sich vorher zu informieren und zu vergleichen.

Der Vorteil ist eindeutig die breite Diversifikation deines Anlageportfolios durch Multi-Asset-ETFs.

Aktie

ETF-Arten nach Branchen

Neben den Anlagegütern und der Art der Abbildung können Branchen-ETFs auch bestimmte Branchen abbilden. Vor allem größere Index-Anbieter teilen die Aktiengesellschaften in Branchen ein. Die Zuordnung erfolgt dabei nach einem der zwei international anerkannten Branchenklassifikationsschemata GICS (Global Industry Classification Standard) oder ICB (Industry Classification Benchmark). Die Bandbreite an Branchen ist vielfältig. Zum Beispiel kannst du ETFs kaufen, die sich auf Agrarwirtschaft, Automobil, Einzelhandel, Energie, Finanzdienstleistung, Gesundheitswesen, Infrastruktur, Medien, Telekommunikation oder Versicherungen spezialisieren.

ETF-Arten nach Themen

Themen-ETFs sind vor allem eins: trendig. Themen-ETFs bilden Unternehmen ab, die die Welt nachhaltig und auf vielen Ebenen, technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich verändern. Ein paar dieser sogenannten Megatrend-ETFs sind beispielsweise Grüne Mobilität-ETFs, Islam-konform-ETFs, Klimawandel-ETFs, Biotechnologie-ETFs, Cannabis-ETFs, Cyber-Security-ETFs, Blockchain-Technology-ETFs, Millenials-ETFs, Metaversum-ETFs, oder Künstliche Intelligenz-ETFs. Ein wachsender Markt bilden die nachhaltig arbeitenden Unternehmen, weshalb dir für eine nachhaltige Geldanlage eine ganze Reihe entsprechender Indizes zur Auswahl stehen. Diese unterscheiden sich jedoch erheblich nach ihrer grundsätzlichen Ausrichtung, weshalb sie nochmals in Untergruppen gegliedert werden: Nachhaltige Europa-ETFs, Nachhaltige Welt-ETFs, Erneuerbare Energien ETFs, Gründe Mobilität-ETFs, Klimawandel-ETFs, Wasser-ETFs, Wasserstoff-ETFs und Nachhaltige Anleihen-ETFs.

ETF-Arten nach Strategie

Smart-Beta-ETFs und andere Strategie-ETFs bilden Indizes ab, die Unternehmen nach anderen Kriterien selektieren als nach ihrem Gewicht am Markt, zum Beispiel anhand der Dividendenausschüttungen, Verhältnis von Kurswert zu Unternehmensbewertung oder Kursschwankungen in der Vergangenheit. Multi-Faktor-ETFs kombinieren mehrere solcher Faktoren in einer Strategie. Strategie-ETFs sind zum Beispiel Large-Cap- und Small-Cap-ETFs, Growth-ETFs, Value-ETFs, Momentum-ETFs, Low Votality/Risk Weighted-ETFs und Dividenden ETFs.

ETFs nach Regionen oder Ländern

Des Weiteren können ETFs nach Regionen oder Ländern ausgewählt werden. Regionen-ETFs werden z.B. unterteilt in Afrika-ETFs, Europa-ETFs, oder Emerging-Markets-ETFs. Länder ETFs werden nach Ländern unterteilt.

Fazit

Das ist ein Blumenstrauß an Möglichkeiten, der dir helfen soll, dein ETF-Portfolio zu diversifizieren. Du hast viele verschiedene Kriterien, anhand du ETFs auswählen kannst und solltest vorher immer dein Risikoprofil und deine Investmentziele berücksichtigen.

Hendrik Pleil Autor
Hendrik Pleil
Geldtrainer & Coach
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HENDRIK PLEIL

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