- 19. Januar 2023
- Hendrik Pleil
- Kategorie: ETF's
Wo und wie handle ich ETF´s?
Du hast Rücklagen und möchtest sie investieren? Du kennst dich auch schon ein wenig aus mit Aktien und ETFs? Wenn nicht lies diesen Grundlagenartikel.
Aber die Frage ist noch offen, wo du ETFs handeln kannst, und wie das ganze funktioniert. Das erkläre ich dir in diesem Beitrag.
Wo handle ich ETFs?
Der ETF-Handel ist automatisiert. Das heißt, du musst nicht wie bei Einzelaktien manuell auswählen und verschiedene Aktien durch Monitoring und Analysen bewerten, dann über die Bank oder den Broker kaufen und verkaufen. ETFs werden als börsenorientierte Fonds auch in der Regel über die Börse gehandelt. Du kaufst als Anleger mit dem ETF genau die Wertpapiere, die im abgebildeten Index enthalten sind. Werden im Index einzelne Wertpapiere ausgetauscht, dann übernimmt der ETF diese automatisch.
Um mit ETFs handeln zu können, benötigst du, wie bei Einzelaktien auch ein Wertpapierdepot, bei einer Depotbank. Dort hast du einen Überblick, wie viele Anteile eines Indexfonds du besitzt und wie sie sich entwickeln. Kauf und Verkauf werden auch über das Depot abgewickelt.
ETFs sind Indexfonds und werden an der Börse gehandelt. Doch der Handelsplatz, in dem ein bestimmter ETF gehandelt wird, unterscheidet sich anhand der Art der Anlagegüter, die vom ETF abgebildet werden. ETFs, die auf Aktien-Indizes basieren, wie z.B. der DAX oder der MSCI World, werden an den entsprechenden Börsen gehandelt, ETCs (Exchange Traded Commodities), die Rohstoff-Indizes abbilden, werden an Terminbörsen gehandelt.
Du kannst ETFs über inländische Börsen oder ausländische Börsen oder außerhalb der Börse als Direkthandel kaufen. Die Transferkosten variieren von Börse zu Börse und ist nicht nur abhängig von den Handelskosten, sondern auch deine Anlagewünsche und -ziele spielen eine Rolle.
In Deutschland sind die Börse Stuttgart, die Börse München und die Handelsplattform XETRA für den Handel mit ETFs zuständig. Ausländische ETFs werden in Europa über die Londoner Börse (London Stock Exchange), die Pariser Börse (Euronext) oder die Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) gehandelt. Außerhalb der Börse kannst du über den Direkthandel ETF-Anteile auf den Handelsplattformen wie z.B. TradeGate Exchange, Lang & Schwarz, die Baadener Bank oder die Commerzbank kaufen und verkaufen.
Der Handel an den Börsen ist an die Börsenöffnungszeiten gebunden, wohingegen die außerbörslichen Handelsplattformen auch einen Handel außerhalb der Börsenöffnungszeiten ermöglichen. Diese haben darüber hinaus oft den Vorteil geringerer Gebühren.
Was muss ich in Bezug auf Handelszeiten beachten?
Der ETF-Handel an den Börsen ist generell nur an Wochentagen und zu festgelegten Handelszeiten möglich. Die Börse Stuttgart hat am längsten von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Die meisten anderen Regionalbörsen schließen abends um 20 Uhr. Über XETRA kannst du nur von 9 bis 17:30 Uhr mit ETFs handeln.
Wenn du ausländische ETFs über ausländische Börsen handeln willst, musst du die verschiedenen Zeitzonen berücksichtigen, denn der Verkauf richtet sich nach den jeweiligen Handelszeiten in Ortszeit. Das heißt, wenn du an US-amerikanischen Börsen handeln möchtest, kannst du das von Deutschland aus erst am Nachmittag machen.
Außerbörsliche Handelsplattformen sind dagegen nicht an die Börsenöffnungszeiten gebunden und handeln auch am Wochenende. Hier musst du allerdings beachten, dass ein sogenannter Spread entsteht, wenn du am Wochenende Handel mit ETFs abschließen willst. Das ist die Differenz, die sich aus Kaufpreis und Verkaufspreis ergibt. Die Liquidität sinkt am Wochenende, da es bei geschlossenen Börsen auch weniger Marktteilnehmer gibt und die Kauf- und Verkaufspreise liegen dann weiter auseinander. Das hat zur Folge, dass der Handel mit ETFs dann teurer wird. Beteiligen sich viele Marktteilnehmer am ETF-Handel, ist der Spread niedrig, also der Preis geringer. Sind weniger Anleger am Handel beteiligt, wie etwa außerhalb der Börsenöffnungszeiten, dann ist der Spread sehr groß und die Preise entsprechend teurer. Außerdem musst du beachten, dass du zwar am Wochenende Orders platzieren kannst, diese dann aber erst am folgenden Werktag ausgeführt werden.
Welche Kosten muss ich beim Handel mit ETFs berücksichtigen?
Die Kosten beim ETF-Handel bestehen überwiegend aus den Ordergebühren in Form von Transaktionskosten. Es können aber auch vom Broker oder der Bank Verwaltungsgebühren erhoben werden, die von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ausfallen können. Wir müssen also unterscheiden zwischen den eigentlichen Transaktionskosten und den Gesamtkosten des Indexfonds, die sogenannte TER (Total Expense Ratio). Die TER beträgt meist zwischen 0,1 und 0,5 % im Jahre und wird monatlich oder quartalsweise vom Fondsvermögen abgezogen.
Die Transaktionsgebühren werden extra berechnet und sind in der TER nicht enthalten. Diese stellen den höchsten Kostenfaktor bei ETFs dar und beeinflussen deine zu vereinnahmende Rendite. Daher solltest du vorher nicht nur die verschiedenen Anbieter vergleichen, sondern auch Indexfonds, die von den ETFs abgebildet werden, da bei Indizes mit einem hohen Handelsvolumen und vielen Titeln die Gebühren erheblich größer sein können.
Die Berechnung und Abwicklung der Transaktionskosten kann je nach Anbieter unterschiedlich erfolgen. Manche Broker erheben eine Pauschale für den Kauf von ETFs, andere Broker berechnen einen prozentualen Anteil des Transaktionsbetrages. Über einen Online-Broker ist der Handel mit ETFs in der Regel kostengünstiger als über eine Bank. Hier kannst du bei deiner Geldanlage also Kosten einsparen.
Gelegentlich findet man sogar bei einigen Banken und Online-Brokern hin und wieder Angebote oder Sonderaktionen und sie bieten bestimmte ETFs über einen bestimmten Zeitraum kostenfrei an.
Bei Sparplänen, die von manchen Brokern angeboten werden, mit denen du monatlich oder quartalsweise Summen in dein Anlagevermögen investierst, musst du darauf achten, ob diese kostenfrei sind, oder dafür zusätzliche Verwaltungsgebühren erhoben werden. Dann würdest du quasi doppelte Verwaltungsgebühren zahlen, einmal für den ETF und noch einmal für den Sparplan. Es gibt jedoch auch kostenlose Sparpläne, die während Sonderaktionen angeboten werden, mit denen du weitere Kosten sparen kannst.
Wie finde ich den passenden Anbieter für den Handel mit ETFs?
Du hast die Auswahl zwischen Hausbank, Direktbank und Online-Brokern. Verschiedene Kriterien, wie Kosten und Auswahl der durch die ETFs abgebildeten Indizes und nicht zuletzt auch deine Anlagestrategie sollten bei der passenden Wahl berücksichtigt werden.
Ich rate dir, einen Broker zu wählen, der von einer vertrauenswürdigen europäischen Finanzaufsicht kontrolliert wird, damit du beruhigt sein kannst, dass dein Geld korrekt verwahrt wird und transparente Kosten und Konditionen gewährleistet sind.
Wenn du überlegst einen ETF-Sparplan abzuschließen, aber erstmal ohne einen Sparplan starten möchtest, solltest du schauen, dass dein Broker auch Sparpläne anbietet, sonst brauchst du später vielleicht einen neuen Anbieter.
Welche Kriterien muss ich noch beim Handel mit ETF beachten?
Neben den Kosten können noch andere Faktoren bei der Auswahl der ETFs und der Handelsplattform eine Rolle spielen.
Zum Beispiel kann die Performance der ETFs ein Auswahlkriterium sein. Diese ist bedingt durch die Nachbildung eines Indexes und den damit verbundenen Transaktionskosten.
Des Weiteren gibt es Unterschiede in der Replikationsform der ETFs, also wie diese ausgewählt und abgebildet werden. Physische ETFs bilden den Indexfond eins zu eins ab, zeichnen sich durch eine hohe Transparenz aus und sind daher sehr beliebt. ETFs, die große, umfangreiche Indizes abbilden, können auch ein Sampling anwenden, indem sie eine optimierte Auswahl der abzubildenden Unternehmen treffen. Bei synthetischen ETFs wird dem Anbieter statt der eigentlichen Wertpapiere die gewünschte Wertentwicklung von der Bank zugesichert.
Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist deine Anlagestrategie. Wenn du einen langfristigen Vermögensaufbau planst, kann ein thesaurierender ETF für dich interessant sein, bei dem die erzielten Renditen, anders als beim ausschüttenden ETF, nicht ausgezahlt, sondern direkt dem Fondsvermögen gutgeschrieben werden, was zu einer steigenden Wertentwicklung, ähnlich wie beim Zinseszins führt.
Ausführlich kannst du dich darüber im Grundlagenbeitrag ‚Was sind ETFs?‚ informieren.
Fazit
Mit diesen Informationen solltest du in der Lage sein, dein erstes Depot zu eröffnen und die ersten Schritte im Handel mit ETFs zu machen. Falls du Fragen hast oder Hilfe benötigst, stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.
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